Osterfestspiele Salzburg 2023

Das waren die Salzburger Osterfestspiele 2023

12.04.2023  ·  Stev Wackerhagen | Erika Mayer & Vincent Forstenlechner (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Es war uns eine Freude als erstes von drei Residenzorchestern die Osterfestspiele Salzburg unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons zu gestalten und unsere Klangkultur zehn Tage mit jenen Werken an der Salzach erlebbar zu machen, die die lange Geschichte unseres Klangkörpers nachhaltig geprägt haben.

Die Osterfestspiele Salzburg 2023 mit den Musikerinnen und Musikern des Gewandhausorchesters - das waren:

  • Drei Aufführungen der Oper »Tannhäuser«
  • Sechs Orchester- und Chorkonzerte
  • Das Elektro-Projekt »Westbam Meets Wagner«
  • Zwei Kammerkonzerte und ein »Late Night Concert«

Das erste Festspielprogramm unter der künstlerischen Leitung von Nikolaus Bachler erreichte:

  • Eine Gesamtauslastung von 84 %.
  • Die drei Tannhäuser-Vorstellungen unter der Leitung von Andris Nelsons waren zu 99 % ausgelastet.
  • Für die zehn Festspieltage wurden rund 23.000 Karten verkauft, davon 700 stark vergünstigt an Jugendliche und junge Erwachsene.
  • Man erreichte das beste Einnahmeergebnis seit dem Jubiläumsjahr 2017.

Nun übergeben wir den Staffelstab an unsere Nachfolger, die Kolleginnen und Kollegen des Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, die als nächstes Residenzorchester den Festspielen 2024 sicherlich ebenfalls eine ganz individuelle Klangfarbe verleihen werden.

Tipp! Ö1 sendet am 15. April um 19:30 Uhr eine Aufzeichnung der Tannhäuser-Premiere in seinem Radioprogramm.


»Late Night Concert« mit dem Gewandhaus Brass Quintett

09.04.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text & Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Die diesjährigen Osterfestspiele nähern sich so langsam ihrem Ende. Vor uns liegen noch die heutige dritte und damit letzte Tannhäuser-Aufführung, ein Orchesterkonzert am Ostermontag und der Abschluss der Kammermusik-Reihe, den heute zu später Stunde das Gewandhaus Brass Quintett mit seinem »Late Night Concert« in der SZENE Salzburg gestalten wird. Wir haben in der Anspielprobe bei Lukas Beno und Jonathan Müller (Trompeten), Juliane Fleischmann (Horn, a.G.), Tobias Hasselt (Posaune) und Robert Schulz (Tuba, a.G.) vorbeigeschaut und gelauscht, wie der lustvolle Mix aus Musik von Kevin McKee, Claude Debussy, Stehen Sondheim und Fats Waller klingt. Ein Muss für alle Fans von Jazz, Musical und Songs!


»Kinder, schafft Neues!« Mendelssohn-Orchesterakademie & Westbam im Wagner-Klanglabor

08.04.2023  ·  OFS (Pressetext) | Erika Mayer (Aufführungsfotos) & Tom Williger (Probenfotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Westbam, einer der wichtigsten Electro-Künstler unserer Zeit, beschäftigt sich einen Abend mit dem Schaffen Richard Wagners und entwickelt eine Symbiose aus Beats und Wagners größten Werken. Ein Experiment, das den Startschuss für die Auseinandersetzung mit elektronischer Musik im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg markieren soll. Westbam gilt als Revolutionär der elektronischen Musik – legendär seine Auftritte bei den Berliner Loveparades – und ist der einzige Musiker seines Genres, der als Künstler, Produzent und Label-Inhaber Nummer-1-Hits hatte. In »Westbam meets Wagner« lässt er seine Leidenschaft für klassische und elektronische Musik verschmelzen: »Mich interessiert der futuristische Wagner, der Denker des Kunstwerks der Zukunft, der detonierende Dampframmenwagner am Eingang zum Stahlgewitter«, so Westbam. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Mendelssohn-Orchesterakademie des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Oscar Jockel präsentiert er seine Sicht auf Wagner in der Felsenreitschule.


10 Tage lebendige Musikgeschichte an der Salzach

05.04.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text) | Erika Mayer (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Der erste Konzert-Zyklus bei den Osterfestspielen Salzburg  liegt hinter uns! Bruckner, Brahms, Bach, Mendelssohn, Schumann - Wir präsentieren uns an der Salzach mit jenen Werken, die unsere musikalische Identität in besonderer Weise geprägt haben. Als ein Orchester, das regelmäßig Werke aus der Taufe hebt, freut es uns außerordentlich, das Festspielpublikum mit Werken von Sofia Gubaidulina und Thierry Escaich auch in die Welt der zeitgenössischen Musik entführen zu dürfen.

Gewandhauskapellmeister und Festspiel-Dirigent Andris Nelsons, der sämtliche Konzerte und die drei Opernaufführungen im Großen Festspielhaus leitet, blickt mit großer Freude auf die Residenz bei den Osterfestspielen. »Wagner, Bruckner, Brahms und Mendelssohn, Schumann, Bach: Die Werke dieser Komponisten haben die Geschichte unseres Klangkörpers nachhaltig geprägt und uns zu dem Orchester gemacht, das wir heute sind«, so der Gewandhauskapellmeister. »Unser Kernrepertoire mit dem Salzburger Publikum zu teilen, bedeutet für uns, unser Innerstes preiszugeben – und zu erzählen, wohin unsere Reise geht. Auch die zeitgenössische Musik nimmt eine wichtige Rolle in unserer Arbeit ein. Besonders freue ich mich deshalb darüber, dass ein Werk der Gewandhauskomponistin Sofia Gubaidulina auf dem Programm steht.«


Das Gewandhaus-Quartett & Gautier Capuçon bei den Salzburger Osterfestspielen

04.04.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text) | Tom Williger (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Bei seinem Auftritt bei den Salzburger Osterfestspielen präsentierte das Gewandhaus-Quartetts zwei Werke, die in Leipzig uraufgeführt wurden: Die erste nachweisbare öffentliche Aufführung erfuhr Ludwig van Beethovens Streichquartett Es-Dur op. 74 »Harfenquartett« durch das Gewandhaus-Quartett im Jahr 1811. Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquartett f-Moll op. 80, das 1847 entstandene letzte vollendete Werk des Komponisten, der im November des Entstehungsjahres verstarb, erfuhr seine Uraufführung posthum am 4. November 1848. In der zweiten Konzerthälfte stand Franz Schuberts Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli mit dem Cellisten Gautier Capuçon als Gast auf dem Programm im Solitär des Mozarteums.


Das Gewandhaus-Bläserquinett begeistert im Großen Mozarteum-Saal

03.04.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text & Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Neben Opernaufführungen und Orchesterkonzerten stehen auch Kammermusikkonzerte auf dem Programm der Osterfestspiele 2023. In diesen Veranstaltungen spielen Ensembles, die sich aus den Reihen des Gewandhausorchesters gegründet haben und die den Namen des Leipziger Konzerthauses »Gewandhaus« als Bestandteil ihres Namens tragen. Diese Auszeichnung ist nur vier Ensembles vergönnt: Dem Gewandhaus-Bläserquintett, dem Gewandhaus-Quartett und dem Gewandhaus Brass Quintett – diese drei Ensembles werden zu Ostern 2023 in Salzburg auftreten – sowie dem Gewandhaus-Oktett.

Den Auftakt dieser Reihe machten das Gewandhaus-Bläserquintett (Katalin Stefula Flöte, Amanda Tauriņa Oboe, Peter Schurrock Klarinette, Ralf Götz Horn, Albert Kegel Fagott) und Pianist Kirill Gerstein am 02. April 2023. Auf dem Programm standen Werke von Hans Eisler, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven sowie die österreichische Erstaufführung des Gewandhausorchester-Auftragswerks »Tänze aus Mahagonny aus der Oper: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Kurt Weill, zusammengestellt und für das Bläserquintett bearbeitet von Christian Muthspiel.


Die Salzburger Osterfestspiele 2023 sind eröffnet!

03.04.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text) | Vincent Forstenlechner (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Am Samstag, den 01. April 2023 hat das Gewandhausorchester unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons die diesjährigen Salzburger Osterfestspiele eröffnet. Auf dem Programm stand Richard Wagners »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg«.

Andris Nelsons leitete das von Romeo Castellucci inszenierte Meisterwerk in der Neueinstudierung einer Produktion, die 2017 an der Bayerischen Staatsoper Premiere feierte. In der Titelpartie gab Jonas Kaufmann sein Rollendebüt. Ihre erste Wagner-Partie überhaupt sang Marlis Petersen in der Rolle der Elisabeth. Die mehrmals als »Sängerin des Jahres« ausgezeichnete deutsche Sopranistin feierte damit auch ihr Osterfestspiel-Debüt. Emma Bell, die für die erkrankte Elīna Garança als Venus einsprang, Georg Zeppenfeld als Landgraf Hermann und Christian Gerhaher als Wolfram von Eschenbach komplettieren das Solisten-Quintett.

»Ich freue mich außerordentlich, mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons nicht nur das älteste bürgerliche Symphonieorchester der Welt, sondern einen der prägendsten Klangkörper unserer Zeit für die Osterfestspiele 2023 gewonnen zu haben.«, so Festspiel-Intendant und Künstlerischer Leiter Nikolaus Bachler.

»Die Möglichkeit, bei den Osterfestspielen Salzburg 2023 unsere Individualität facettenreich herausstellen zu können, ist für uns besonders reizvoll, denn als Orchester der Oper Leipzig, als Konzertorchester im Gewandhaus und als Kirchenorchester in der Thomaskirche kultivieren wir seit mehreren Jahrhunderten eine außergewöhnliche Repertoirevielfalt«, so Gewandhausdirektor Andreas Schulz. »Mit unseren Programmen knüpfen wir auch an unseren ersten Auftritt bei den Osterfestspielen im Jahr 1990 an, als das Gewandhausorchester bei der Opernproduktion »Fidelio« eingesprungen ist.«


Der Salzburger »Tannhäuser« - eine Premiere in zweierlei Hinsicht!

30.03.2023  ·  Stev Wackerhagen (Text) | Fotos: Tom Williger (Orchester) | Monika Ritterhaus (Bühne)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

Nach rund eineinhalb Probenwochen und einer erfolgreichen Generalprobe am 29. März, freuen sich die Musikerinnen und Musiker des Gewandhausorchesters nun auf die Eröffnung der Festspiele mit der Premiere von Richard Wagners »Tannhäuser«! Hierbei handelt es sich übrigens um eine Premiere in zweierlei Hinsicht: Wenn sich nämlich am 1. April der Vorgang hebt, ist es das erste Mal überhaupt, dass Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons sein Orchester in einer Opern-Produktion dirigiert.


Tannhäuser-Probenimpressionen

23.03.2023  ·  Dirk Steiner (Text) | Erika Mayer (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

In diesem Jahr bringen wir unsere Erfahrung als Konzert- und Opernorchester bei den Osterfestspielen in Salzburg ein - in jeweils drei (chor)sinfonischen Konzerten, Kammermusikkonzerten und Aufführungen der Oper Tannhäuser von Richard Wagner. Außerdem unterstützen uns die Akademistinnen und Akademisten unserer Mendelssohn-Orchesterakademie, die gemeinsam mit der Techno-Legende WestBam unter der Leitung von Oscar Jockel ein neues beeindruckendes Klang-Licht-Wort-Spektakel aus der Taufe heben.


Das Gewandhausorchester und die Osterfestspiele Salzburg

21.03.2023  ·  Dirk Steiner (Text) | Gert Mothes (Fotos)  ·  Osterfestspiele Salzburg 2023

1990 wurde das Gewandhausorchester als Festivalorchester zu den Salzburger Osterfestpielen eingeladen. Zustande kam das Gastspiel aufgrund des Rücktritts Herbert von Karajans als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Das Berliner Orchester wurde mit der Gründung der Osterfestpiele durch Karajan in Salzburg automatisch das Residenzorchester an der Salzach. Diese Stellung verlor es mit der Kündigung seines Chefdirigenten.

Doch ganz wollten sich die Berliner nicht aus dem Festival drängen lassen, sodass nur für die Opernaufführungen und ein Konzertprogramm im Jahr 1990 und 1991 ein anderes Orchester gefunden werden musste. Wien und Dresden waren im Gespräch, schließlich sollte das Gewandhausorchester die Fidelio-Produktion übernehmen – einmal unter Karajans Leitung, einmal unter dem Dirigat von Bernhard Haitink, Kurt Masur sollte Konzertprogramme leiten.

Karajan verstarb jedoch unerwartet am 16. Juli 1989, sodass Kurt Masur die Fidelio-Aufführungen des Jahres 1990 bei den Osterfestspielen übernahm. Dieser Auftritt ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert, vor allem aber wegen der überraschenden Nachricht, die am Karfreitag ins zweite Festival-Wochenende platzt: Kurt Masur wird Chefdirigent des New York Philharmonic Orchestra. Zudem wurde bekannt, dass die Berliner von 1991 wieder als Residenzorchester zu den Osterfestspielen zurückkehren. Abergläubige Menschen hätten das vielleicht als Omen für das diesjährige Gastspiel des Gewandhausorchesters lesen können, tritt doch erneut diese Wendung ein: Die 2022 angekündigte Neuausrichtung der Osterfestspiele mit wechselnden Residenzorchestern ist ab 2026 wieder passé, wenn das Gründungsorchester aus Berlin ein zweites Mal zurückkehrt als Residenzorchester der Osterfestspiele.